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Das "Kopfmachen" ist der alte Fachausdruck für den Richtungswechsel eines Zugs in einem Kopfbahnhof. So ein Bahnhof wirkt für die Reisenden, die weiter fahren wollen, wie eine Sackgasse. Der hineingefahrene Zug braucht eine zweite Lok am Zugende, die in der Gegenrichtung angekoppelt wird und dann den Zug aus dem Bahnhof wieder herauszieht.

Dieser Vorgang dauert mit verschiedenen Betriebsproben und Sicherheitsprüfungen mindestens 15 Minuten. Er erfordert natürlich auch mehr Personal und Betriebsmittel als ein Durchgangsbahnhof.

Theoretisch ginge das auch zum Bspl. mit nur einer Dampflokomotive, die dann allerdings vom Zuganfang auf einem Nebengleis wegrangieren müßte und auf einer Drehscheibe in die Gegenrichtung gebracht wird. Dann folgt das Rückwärtsheranfahren an den wartenden Zug. Ankoppeln, usw. wie beschrieben. Voraussetzung wäre, dass der Vorrat an Betriebsmitteln auf der Lok für die Weiterfahrt noch ausreicht. Theoretisch möglich, aber deutlich noch zeitaufwändiger. Deshalb stehen an solchen Bahnhöfen auf speziellen kurzen Gleisen Loks für den Wechsel am Zugende bereit.

Die Reihenfolge wie z. B. das Abkuppeln einer Diesellok und das Ankuppeln einer E-Lok vorgenommen wird, ist abhängig davon, wieviel Personal zur Verfügung steht. Kuppeln die Lokführer selbst, wartet der neue oft, bis die alte Lok ab ist. So weiß man definitiv, dass auf der Heizleitung kein Saft mehr ist. Außerdem hat der "alte" Lokführer seine Lok eigentlich schneller abgespannt als die neue angesetzt werden kann. Steht ein Rangierer zur Verfügung, wird dieser erst die neue Lok ankuppeln, dann nach hinten gehen, die alte Lok abkuppeln und von dort gleich die Bremsprobe machen. Das spart ihm einen Fußweg.

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