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Der Polizeihauptmeister Viktor Link


Nur noch ein Stolperstein in Mannheims Straßenpflaster:

Hier wohnte

Viktor Link Jg. 1894
denunziert
erschossen 11.9.1944


Der Polizeiinspektor Viktor Link wurde am 16.6.1894 in Baden-Baden geboren. Er gehörte dem Bezirksamt bezw. dem Polizeipräsidium Mannheim seit dem 5. Aug. 1929 an. Er wurde am 8. Juli 1943 wegen "regierungsfeindlicher" Äusserungen in Haft genommen. Durch ein Urteil des (Sondergerichts) SS- und Polizeigerichts XIV Metz wurde er am 1. März 1944 in Mainz wegen „fortgesetzter Zersetzung der Wehrkraft" zum Tode verurteilt. Dieses Urteil wurde am 11. September 1944 durch Erschießen vollstreckt. Als Todesort wird Käfertal angegeben.


Dass Viktor Link 1952 mit einem Ehrengrab der Stadt geehrt wurde, geht auf die Aktivität des Polizeipräsidenten Leiber (in Mannheim) zurück. Als Aktenzeichen wird in dem Zusammenhang erwähnt: StAMa, D 2, Widerstandsdokumentation Nr. 516>, im Schreiben - Städt. Amt für öffentl. Ordnung Abteilung I/1 - Mannheim, den 12.Sept. 1952 Dr. L/T an den Oberbürgermeister Dr. Heimerich.


Wo befindet sich der “Stolperstein“ ?

  • wo: vor N3, 9 (gegenüber O3)

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Mannheim

Sein Name steht nicht im Lexikon Brockhaus Mannheim ! Auch nicht bei WP und wird bei einer Google-Suche nicht gefunden. Im Mannheimer Morgen vom 13. März 2010 wird der Stolperstein über / zu ihm erwähnt. 


Viktor Links Grabstätte wurde ca. 1970 in das Ehren-Grab der drei Männer umgebettet, die am Kriegsende die weiße Fahne vom Kaufhaus Vetter geschwenkt hatten. Inhaltlich gibt es anscheinend dazu keinen Zusammenhang. Die für ihn verhängnisvolle Denunziation hat bereits 1943 stattgefunden. Wer ihn verteidigt hat, ob überhaupt ist zur Zeit nicht bekannt.


Seine sonstigen Meldedaten lauten:

Beruf: Verwaltungs-Obersekretär

Wohnorte Mannheim: Schimperstr. 7 (8.8.29 – 1.1.34); T 6, 10; U 5, 25 (jeweils bei Lacroix); N 3, 9 (gem. ab 3.5.43, b. Lehmann).


  • Baden-Baden 16.6.1894 bis +11.9.1944 in Käfertal


Zeitungsberichte, Literatur

Im [[Mannheimer Morgen]] vom 19. Dez. 1946 hieß es von einer damaligen Spruchkammerverhandlung: Der N.N1. wurde als Gestapospitzel beauftragt, den Link zu überführen. In der Wohnung der N.N2., seiner Vermieterin, wurde ein Zusammentreffen N.N1. und Link inszeniert, wobei N.N1. als alter Bekannter der N.N2. vorgestellt wurde. Nun führte N.N1. zum Schein ebenfalls gegen das Nazisystem gerichtete Redensarten, worauf Link auch prompt hereinfiel. Link wurde verhaftet und in Mainz von einem "Feldgericht" zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde im Dezember 1944 in Mannheim durch Erschießen vollstreckt. 'Die Beschuldige N.N2. ist als Hauptschuldige im Entnazifizierungsverfahren eingestuft worden "und sie wird auf die Dauer von sieben Jahren in ein Arbeitslager eingewiesen. Das gesamte Vermögen wird eingezogen."

In der Rhein Neckar Zeitung vom 28. Feb.1948 hieß es:

Erwin Ernst Walber, Polizei-Amtmann a D, der jetzt vor der Heidelberger Spruchkammer stand, war Politischer Leiter beim Amt für Beamte /Fachschaft Polizei) bei der Kreisleitung HD (der NSDAP) .... Als sein langjähriger Kollege Link von der Mannheimer Polizeiverwaltung, wo Walber als Leiter der Präsidialabteilung tätig war, von dem SS-Feldgericht in Metz wegen ‚Wehrkraftzersetzung’ angeklagt und zum Tode verurteilt wurde, betätigte er sich als Beisitzer“ des Sondergerichts. Das Urteil der Spruchkammer über Walber lautete: 4 Jahre Arbeitslager, 50% Vermögenseinzug.

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